Gerade beim putzen habe ich mir so meine Gedanken gemacht.
Es gibt Freunde, die rechnen alles haarklein gegeneinander auf. Wenn sie etwas für dich tun, dann erwarten sie dafür eine Gegenleistung. So nach dem Motto, ich habe mir jetzt eine halbe Stunde deine Probleme und Sorgen angehört, jetzt bist du aber dran. Ich habe dir zum Geburtstag ein Geschenk im Wert von 30,- € gemacht, da erwarte ich von dir ein gleichwertiges Geschenk. Ich habe dich zuletzt angerufen, jetzt musst du mich wieder anrufen.
Mal davon abgesehen, dass das mit Freundschaft relativ wenig zu tun hat, funktioniert so einfach unsere Welt nicht. Viele Menschen meinen das aber mittlerweile.
Viele sind so eingestellt, dass sie nur noch Dinge tun, wenn sie darin einen persönlichen Vorteil sehen.
Damit meine ich nicht nur, dass wir Arbeiten gehen, weil wir Geld dafür bekommen (und ja keine Minute länger als unbedingt erforderlich). Sondern auch, dass wir beim Kindergartenfest einen Salat oder Kuchen extra mitbringen, bei der Schulfeier freiwillig einen zusätzlichen Standdienst übernehmen, uns zum Elternsprecher wählen lassen, die Schwiegermutter zum Frisör fahren, und und und. Aus welcher Motivation heraus? Weil wir so uneigennützig und selbstlos sind? Oder eher weil wir gut dastehen wollen? Weil wir uns Lob, Bestätigung, Anerkennung und Liebe wünschen, für das was wir tun. Oder weil wir uns hinterher so unglaublich gut fühlen? Wir bedienen mit allem immer wieder unser Ego.
Wie wäre es, etwas Gutes zu tun und niemandem davon zu erzählen? Es nicht an die große Glocke zu hängen, wenn wir jemanden geholfen haben? Einfach nur um unsere Welt ein kleines bisschen ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Bedienung im Restaurant hat sich zu unseren Gunsten verrechnet und merkt es nicht. Wie wäre es einfach ehrlich zu sein und sie darauf hinzuweisen.
Wenn jeder von uns einfach ab und zu mal etwas völlig Uneigennütziges tun würde. Etwas für andere oder für die Erde, ohne dafür etwas zu bekommen. Kein Geld, kein Lob, keine Anerkennung, noch nicht mal das gute Gefühl, ein besserer Mensch zu sein. Einfach mal geben, ohne zu nehmen.
Nicht nur schimpfen, über die Bösen und was alles schlecht läuft auf unserer Erde.
Sondern es besser machen.
Ein kleines bisschen kann jeder von uns dazu beitragen, die göttliche Ordnung wieder herzustellen.
Die einen glauben vielleicht nicht an einen Gott und sagen, ach, eh alles egal, hier kann jeder machen was er will. Passiert sowieso nichts. Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden.
Der andere glaubt an Gott und sagt sich, Gott liebt uns alle, wir sind alle seine Kinder und er vergibt uns alle unsere Sünden, weil er uns bedingungslos liebt. Und die Hölle gibt es sowieso nicht. Also, komm ich eh in den Himmel, egal wie ich mich hier auf der Erde benehme.
Aber was ist, wenn wir immer wieder auf die Erde kommen? Wenn wir in jedem Leben aufs Neue die Chance bekommen, das was wir im vorigen Leben nicht so gut gemacht haben, wieder gut zu machen? Das wäre doch die Gerechtigkeit schlechthin, oder?
nachdenkliche Grüße
Patricia